HISTORISCHE GÄRTEN: GARTENDENKMALPFLEGE

Der Wiener Heckenstreit

Aufruf im Oktober 2003

Hecken Schönbrunn:
Ein letzter Blick auf ein gärtnerisches Weltkulturerbe?

Das Parterre im Park von Schloß Schönbrunn (Wien) wird von sechs bis zehn Meter hohen Hecken flankiert. Ihre außergewöhnliche Struktur und Artenzusammensetzung ist das Ergebnis einer um 1750 begonnenen, durch raffinierte Ausbesserungsmassnahmen späterer Zeiten gekennzeichneten Entwicklung und gärtnerischen Pflege. Das verleiht dem heutigen Bestand eine Bedeutung, die weit über die bloß raumbildende Funktion von Hecken und ihre dienende Funktion als Hintergrund für Skulpturen hinausgeht.

Wer das einzigartige Zeugnis gärtnerischer Zuwendung und Kunstfertigkeit (noch einmal) betrachten will, muß sobald wie möglich nach Wien reisen, denn im November 2003, nach neuesten Informationen sogar schon am 13. Oktober, werden die alten Hecken gerodet und durch neue, einheitliche Hainbuchenhecken ersetzt.

Prof.Dr.Erika Schmidt, Technische Universität Dresden, Institut für Landschaftsarchitektur

Literatur:
  • Rupert Doblhammer, Thomas Mitterstöger: Bericht von einer internationalen Fachtagung über die Erneuerung der Hecken und Sichtbarmachung der Statuen am Grossen Parterre in Schönbrunn, in: Historische Gärten. Mitteilungsblatt der Österreichischen Gesellschaft für Historische Gärten, 2000, Nr. 2, S. 2–4.
  • Géza Hajós: Diskussion in Schönbrunn, in: Historische Gärten. Mitteilungsblatt der Österreichischen Gesellschaft für Historische Gärten 2002, Nr. 2, S. 14–15.
  • Géza Hajós: Österreichische Gartendenkmalpflege – Theorie und Praxis am Beispiel von Schönbrunn in Wien, in: Historische Gärten heute, hrsg. von Michael Rohde und Rainer Schomann, Leipzig 2003, S. 272–277, hier S. 277.















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