Informationen zum Gartenreich
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Mit der Entstehung der schrittweise wachsenden Wörlitzer Anlagen gelangte die englische Landschaftsgartenkunst und die damit verbundene neue Baukunst des Klassizismus und der Neugotik auf den europäischen Kontinent.
Das Gesamtkunstwerk Dessau-Wörlitz führt die unterschiedlichen Stilauffassungen Englands in einer neuen Qualität zusammen. Die neue humanistische Denkweise des aufgeklärten Fürsten Franz von Anhalt-Dessau drückte sich in der Ablehnung der formalen Sprache barocken Stilempfindens aus, der durch den in der die künstlerisch gestalteten Natur ausgedrückten Freiheitsgedanken seinen Ausdruck in den neuen Gärten des Gartenreichs fand.
Die ästhetischen Belange sind jedoch nur der noch heute deutlich wahrnehmbare Ausdruck von umfangreichen Reformen, durch die der junge Fürst den Wohlstand und die allgemeinen Verhältnisse in seinem kleinen Fürstentum zu verbessern erhoffte.
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Stadt und Umgebung
Das Erscheinungsbild von Park, Stadt und Umgebung ist durch die gesellschaftlichen und ästhetischen Reformen geprägt, die der junge Fürst Franz in seinem Land iniziierte. Durch gestalterische Veränderungen wollte er der Bevölkerung und den schon damals zahlreichen Gästen das Ziel seiner Veränderungen aufzeigen und durch Schönheit und Nutzung zur Nachahmung anregen.
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Schloßgarten
Der Schlossgarten südlich des Wörlitzer Sees gilt als der repräsentative Teil der Anlagen. Hier und in Neumarks Garten ist noch heute die suchende und anfängliche Formensprache in der Linienführung und Raumbildung abzulesen, in der der Fürst inmitten des noch von barocker Bau- und Gartenkunst geprägten Deutschland seine andersartigen Verschönerungsarbeiten im Jahre 1764 begonnen hat.
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Neumarks Garten
Der nach seinem ersten Gärtner Johann Christian Neumark (1741-1811) benannte Garten wurde trotz seiner ästhetischen Gestaltung und der allegorischen Inhalte zunächst wirtschaftlich genutzt. Nach englischen Gestaltungsprinzipien angelegt ist er nur kontrolliert über eine Brücke oder mit Fähren zugänglich und durch einen Kanal von der umgebenden Landschaft abgetrennt.
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Schochs Garten
In dem vorwiegend zwischen 1770 und 1790 durch den Gärtner Johann Leopold Ludwig Schoch (d.Ä, 1728-93) angelegten Garten sind eine Fülle malerischer Gartenbilder dreidimensional in die Landschaft übertragen. Der entsprechend einem pädagogischen Programm lehrhaft für die Besucher inszenierte Garten erschließt sich durch das Wegesystem, durch das man von Sichtachse zu Sichtachse bzw. von Landschaftsbild zu Landschaftsbild geleitet wird.
Begleitend zu der Bildserie läßt sich ein Historischer Plan öffnen ...
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Weidenheger
Das durch die Hochwasser 1770/71 aufgespülte Gelände wurde vorwiegend mittels Weidenanpflanzungen kultiviert (gehegt) und nachfolgend als empfindsame Gartenpartie gestaltet. Die Partie des Kleinen Hegers im Süden wurde als geschützte Badestelle genutzt, während der nördliche Teil als Ziel von Spaziergängen gedacht war.
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Neue Anlagen
Mit den Neuen Anlagen im Osten der Wörlitzer Gärten entstand im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts ein erhabener und ackerbaulich großzügig nutzbarer Landschaftsraum, der durch Galeriepflanzungen, Kanäle, Wasserflächen, Wege und Felder gegliedert ist. Die gärtnerische Ausführung lag in den Händen des schon in Frankreich und England geschulten Gärtnersohnes Johann George Schoch (d. J., 1758-1826).
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