Informationen zum Gartenreich
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Das Gartenreich Dessau-Wörlitz, das seit dem 30. November 2000 auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO steht, entstand in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts am Rande umfangreicher aufgeklärter Reformbemühungen des damaligen Landesherren Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau (1740-1817). Der humanistisch gesinnte und 18-jährig an die Regierung gelangte Fürst initiierte gemeinsam mit seinem Freund, Berater und Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff (1736-1800) und zahlreichen Gärtnern und Mithelfern seit 1758 eine Landesverschönerung, die den Stil des Landschaftsgartens einschließlich der damit neu entstandenen Baustile Klassizismus und Neugotik von England nach Mitteleuropa brachte. Von hier aus breitete sich die neue Denkweise und Gestaltungsauffassung sehr schnell über ganz Deutschland aus.
Von diesem Ergebnis der ästhetischen Umwandlung der gesamten Landesfläche haben sich bis heute 145 qkm erhalten und stehen unter Denkmalschutz. Gestalterische Höhepunkte der mit zahlreichen Bauwerken, Deichen, Alleen und Pflanzungen verschönerten Landschaft bilden eine Reihe der hier dargestellten Parkanlagen, die jeweils als Gesamtkunstwerk von Bau-, Garten- und bildender Kunst wirksam sind und die auf den Besucher so wirken sollen, als hätte die Natur und nicht die Kunst diese Anlagen geformt.
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Archivalien
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Wörlitz
Als Herzstück des Gartenreiches entstanden nach 1764 schrittweise die in
fünf Gärten gegliederten Wörlitzer Anlagen, die den Beginn englischer
Landschaftsgartenkunst in Mitteleuropa darstellen.
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Georgengarten
Das Landhaus und der Garten Georgium entstand nach 1780 als Wohnsitz des Prinzen Johann Georg (1748-1811), dem jüngeren Bruder des Fürsten Franz mit dessen Unterstützung.
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Großkühnau
Das für den Prinzen Albert (1750-1811) geschaffene Schloss mit dem Schlossgarten erfuhr durch die Nachfolger des Fürsten Franz eine Anbindung an die Gestaltungen des Gartenreichs.
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Luisium
Fürstin Luise von Anhalt-Dessau erhielt mit dem Luisium zu ihrem 34. Geburtstag ihr eigenes intimes Refugium, dessen eigenständiger Charakter sich bis heute erhalten konnte.
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Oranienbaum
Das ab 1683 begründete Ensemble von Stadt, Schloß und Garten Oranienbaum wurde am Ende des 18. Jahrhunderts in die Verschönerung des Gartenreichs einbezogen und verändert.
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Mosigkau
Den Rokokogarten und das Schloß Mosigkau schuf sich die Tante des Fürsten Franz, Prinzessin Anna Wilhelmine von Anhalt-Dessau (1715-1780) nach 1752.
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Sieglitzer Berg
Da der Waldgarten auf dem Sieglitzer Berg nur mit dem Fahrrad erreichbar ist, ist die naturnahe Situation mit dem artenreichen Bestand an Wildtieren bis heute ein Geheimtipp.
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Unterwegs im Gartenreich
Für das Erkennen und Verstehen des Gesamtkunstwerkes Dessau-Wörlitz ist die verschönerte Landschaft zwischen den hochstilisierten Parkanlagen ebenso wichtig, wie diese selbst.
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Ohne Worte
Durch die Sprengung der Kraftwerksschornsteine in Vockerode wurde der überdimensionierte Maßstab der Gartenreichlandschaft in seine ursprünglichen Verhältnisse zurückversetzt
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